Charakteristisch für Mangroven sind ihre auffallenden Wurzeln, die wie Stelzen aus dem Wasser ragen und ihnen ermöglichen selbst auf weichem, schlammigen Untergrund Halt zu finden. Da im schlammigen Untergrund kaum Sauerstoff vorhanden ist, tragen die herausragenden Wurzeln auch zur Sauerstoffzufuhr der Pflanzen bei. Das ausgedehnte Wurzelnetzwerk der Mangroven bietet zahlreichen Tierarten – vor allem Jungtieren – Schutz und Unterschlupf vor dem offenen Meer. Mangroven sind salztolerante, immergrüne Baum- und Straucharten, die an tropischen und subtropischen Küstenlinien und Flussmündungen vorkommen. Sie werden daher auch häufig als Wälder zwischen Meer und Land beschrieben. Angepasst an Extrembedingungen wie tropische Hitze, Salzwasser oder Gezeitenwechsel sind Mangroven wahre Überlebenskünstler und kommen dort vor, wo andere Pflanzen nicht überleben könnten.
Obwohl sie nur 0,1 Prozent der globalen Landmasse ausmachen, sind Mangrovenwälder eines der ressourcen- und artenreichsten Ökosysteme der Erde (FAO, 2003). Neben tropischen Regenwäldern und Korallenriffen zählen sie zu den produktivsten Ökosystemen der Erde, da sie ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette vieler Fisch- und Weichtierarten und für benachbarte Ökosysteme wie Korallenriffe und Seegraswiesen ausmachen. Das zersetzte organische Material von Mangroven (Blätter, Früchte, Äste) bietet wichtige Nährstoffe und wird durch die Gezeitenströme auf großer Fläche verteilt.